Grau, so begann der Tag der BLP, der am Sonnabend, 5. November, von der Bezirksgruppe Schleswig-Holstein ausgerichtet wurde. Grau und nass – so präsentierte sich auch das Revier Westensee, in dem die Prüfung abgehalten werden sollte. Trotz des schlechten Wetters waren Teilnehmer, Richter und Sonderleiter jedoch bester Laune, als es kurz nach 8 Uhr ins Revier ging – auch Charlie vom Königsmoor hatte, wie es halt retrievertypisch ist, wenig Probleme mit dem Schmuddelwetter.
Uns beiden war die Startnummer zwei zugeordnet worden. Ein gutes Zeichen? Eine Glückszahl gar? Als wir zur ersten Prüfungsaufgabe stapften, habe ich mir darüber keine Gedanken gemacht. Das Ziel: Bei der Verlorensuche in möglichst kurzer Zeit zum Erfolg, also zu den ausgelegten Stücken zu kommen. Das klappte und wir konnten ein erstes Sehr gut vom Richtergespann bestehend aus Charlotte Kiepker, Petra Lau und Stefan Bauers einheimsen. Allen dreien gilt auch mein Dank für faires und offenes Richten über den gesamten Prüfungstag, besonderer Dank geht dabei an Stefan Bauers, der unermüdlich Schleppen über matschigen Feldboden zog, immer dabei lächelte und auch mit der Flinte über der Schulter viel Arbeit hatte, aber immer bester Laune zu sein schien.
Nachdem die ersten Prüfungsfächer im Wald absolviert waren – der Regen hatte nicht wirklich aufgehört, war aber immerhin etwas weniger geworden – standen die Schleppen auf dem Plan. Für alle Hunde kein Problem, mein kleiner Charlie machte seine Sache auch hierbei sehr gut.
Danach folgten wir Revierführerin Anke Kempe in das nächste Revierstück. Vielen Dank an Anke und Hauke Kempe, die für dem DRC ein tolles und anspruchsvolles Revier zur Verfügung gestellt haben. Das ist nicht selbstverständlich.
Einweisen – die Paradedisziplin der Retriever stand an. Sollte es zur Parade oder zum Problem für Charlie und mich werden? Trotz fortgeschrittener Stunde blieb der Rüde konzentriert und lies sich problemlos einweisen. Der anschließende Walk-Up bescherte uns ein weiteres Sehr gut – und nun ging es ans Wasser, für die vier Verbliebenen (einen Prüfling hatten wir leider verloren) das letzte Prüfungsfach.
An einem Gewässer, das es in sich hatte. Die Strecke, über die die Retriever geschickt werden sollten, war sehr lang, und Charlie brauchte einen Moment länger, um den Ernst der Lage – den Weg übers Wasser ins Schilf – zu verstehen. Doch dann ging alles ganz schnell, die Ente wurde gepickt und es ging zügig durchs Wasser zurück. Eine erste Gratulation gab es, denn am Bestehen der BLP gab es keinen Zweifel mehr. Danach ging es ins Suchenlokal, in erster Linie, um warm und trocken die Noten zu berechnen und die Urkunden auszufüllen. Für unsere BLP-Premiere gab es 364 Punkte, das brachte uns den Suchensieg und ein bisschen feuchte Augen… Damit stand für uns fest, dass der 5. November einer der schönsten Tages im Jahr 2016 war. Das Grau und der Regen waren schnell vergessen und in der Erinnerung war es irgendwie sonnig und schön…
Vielen Dank an die engagierten Sonderleiter Christiane Braaker-Lohnert und Jan Braaker, die immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Teilnehmer hatten und auch die Richter bestens versorgt haben. Und ganz besonderen Dank für die süßen Naschtüten, die an den Dummies bummelten – so gab es für Hund und Führer ein Geschenk!!
Sorka Eixmann mit Charlie